In Rahmen des Erasmus+ ist die Landwirtschaftskammer Hamburg am Projekt ProGREEN beteiligt. Erasmus+ fördert der europaweiten Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen und ist ein wichtiges Anliegen der Europäischen Union. Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Europäischen Bildungsraum kommt dem Programm eine Schlüsselrolle zu. Erasmus+ soll lebenslanges Lernen fördern, nachhaltiges Wachstum ermöglichen, sozialen Zusammenhalt und die europäische Identität stärken sowie Innovationen vorantreiben.
Ein Zusammenschluss von sieben Partnern aus sechs Ländern entwickelt ein Berufsbildungshandbuch und eine Anwendung mit Trainingsmaterialien in fünf verschiedenen Bereichen.
Die Landwirtschaftskammer Hamburg nimmt am PROGREEN Projekt „Förderung und Entwicklung grüner Kompetenzen in der Landwirtschaft“ zusammen mit Hanse Parlament als Projektkoordinator, Berufsbildungszentrum Aukštaitija aus Litauen, ITAE.SERENTI aus Italien, Hämeenammattikorkeakoulu Ltd aus Finnland und University College of Green Education aus Norwegen, teil.
Die europäische Landwirtschaft steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Die Reduzierung der CO2-Emissionen, der Erhalt der Artenvielfalt und der schonende Umgang mit Boden, Luft und Wasser sind nur einige der Forderungen von Politik, Naturschutzverbänden und Bürgerinitiativen. Gleichzeitig sollen die Landwirte am Markt wettbewerbsfähig sein, hochwertige Lebensmittel produzieren und wichtige gesellschaftliche Funktionen wie Integration und Aufbau lokaler Netzwerke erfüllen. Nach Angaben des Europäischen Parlaments verfügen jedoch nur 8,5 % der Landwirte über die dafür notwendigen Fähigkeiten und Qualifikationen. Darüber hinaus ist die derzeitige Generation der europäischen Landwirte stark überaltert: nur 11 % sind jünger als 40 Jahre und ein Drittel ist älter als 65 Jahre.
Im Rahmen des Projekts ProGREEN wollen wir ein duales Berufsbildungsprogramm entwickeln und umsetzen, das den neuesten Standards in der Landwirtschaft entspricht, um sicherzustellen, dass die nächste Generation von Landwirten bestmöglich für die Herausforderungen der Zukunft ausgebildet wird. Flankiert wird dies durch ein Trainingsprogramm für Ausbilder in den Betrieben.
Das Projekt will durch die Entwicklung und Verbesserung von Ausbildungsprogrammen zu einer besseren Qualifizierung der Landwirte beitragen, um den personellen und ökologischen Veränderungsprozess in Europa zu unterstützen. Damit leistet es einen wesentlichen Beitrag zu einer sozial verantwortlichen Landwirtschaft. Das Projekt verfolgt sieben Ziele, die die individuellen Unterschiede der Projektpartner widerspiegeln. Ein Ziel ist der Transfer der dualen Berufsausbildung aus Ländern mit ausgereiften Berufsbildungssystemen in Länder mit schulischer Ausbildung, um im Sinne der Osnabrücker Erklärung auf der betrieblichen Ausbildung in Europa aufzubauen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Qualifizierung der Lehrer an landwirtschaftlichen Schulen. Nur gut vorbereitete Lehrer können gut unterrichten. Ökologische Maßnahmen sind nur dann nachhaltig, wenn sie für den einzelnen Landwirt auch betriebswirtschaftlich sinnvoll sind. Durch gezielte Weiterbildung werden betriebswirtschaftliche Kenntnisse speziell für den ökologischen Landbau vermittelt, so dass Landwirte, die ökologisch und sozial nachhaltig wirtschaften wollen, auch ein nachhaltiges Einkommen erzielen können.
Projektteilnehmer*innen von ProGREEN beim Arbeitstreffen (Bildnachweis: C. Wildt – Hanse-Parlament)
PARTNER
Leitpartner: Hanse-Parlament – Hamburg, Deutschland
Landwirtschaftskammer Hamburg – Hamburg, Deutschland
VsI Alantos technologijos ir verslo mokykla – Moletai, Litauen
ITA Emilio Sereni – Rom, Italien
Hämeen ammattikorkeakoulu – Hämeenlinna, Finnland
Høgskulen for grøn utvikling SA – Bryne, Norwegen
